Unsichtbares Gold sichtbar gemacht – Wie das RFA selbst mikroskopisch feine Goldpartikel nachweist
Doch was passiert, wenn man genau diese Oberfläche systematisch freilegt und analysiert?
10 cps → ca. 9 µm
100 cps → ca. 28 µm
1000 cps → ca. 89 µm
Das bedeutet?
Das Gold war von Anfang an da – nur eben verdeckt. Erst die Reinigung legte es frei. Die RFA hat es trotzdem gemessen, auch wenn das Signal zuvor etwas gedämpft war.
Warum das relevant ist?
Es ist das Gold, das die Lagerstättenstruktur abbildet. Nicht das Plättchen im Bach, sondern der Ursprung tief im Gestein.
Die analysierte Probe stammt aus einer Lagerstätte im Bereich der Glemmtal-Einheit, einem Teil des Tirolisch-Norischen Deckensystems. Die Lagerstätte ist klein, aber bemerkenswert.
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Gold im Gestein - Cu (grün) und Au-disseminiert - weiß markiert |
Gold als mikrometergroße Einschlüsse, verteilt in der Kupfermatrix. Eisenoxide wie Goethit oder Limonit („Eisengelb“) verdecken das Gold an der Oberfläche, können aber durch Ultraschall entfernt werden und genau das habe ich auch getan. Man sieht das Au vor lauter Eisengelb nicht, wer so etwas mal erlebt hat, der versteht mich - hehe.
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Gesteinsprobe - Cu (grün) - Au-disseminiert |
Ich suche nicht nach Gold. Ich suche nach dem System dahinter. Mich interessiert nicht der bloße Fund, sondern die Geschichte, die er erzählt, die tektonische Umgebung, die lithologische Voraussetzung, die geochemischen Signale, die auf eine größere Wahrheit hindeuten.
Ich will wissen, woher das Gold kommt, warum es an genau dieser Stelle konzentriert ist und wie es sich innerhalb des Gesteins verteilt hat. Ist es Zufall, dass ein Partikel sichtbar wurde, oder ist es Ausdruck eines übergeordneten metallogenen Zusammenhangs?
Disseminiertes Gold ist für mich weit mehr als ein Analyseergebnis. Es ist der geochemische Fingerabdruck eines geologischen Systems. Wenn ich es finde, dann sehe ich nicht einfach nur ein Edelmetall. Ich sehe tektonische Linien, entlang derer einst Fluide aufstiegen. Ich sehe Gesteine, die aufgrund ihrer Mineralogie in der Lage waren, Gold aufzunehmen und festzuhalten. Ich erkenne die zeitliche Abfolge von Ereignissen, die zur Mineralisation führten, und ich lese aus den Spurenelementen die Chemie jener hydrothermalen Lösungen, die dieses Gold einst transportierten.
Erst wenn ich all das verstanden habe und wenn sich das System als schlüssig zeigt, erst dann kommt für mich der Bachlauf ins Spiel. Dann beginne ich zu waschen. Aber nicht, weil ich hoffe, etwas zu finden. Sondern weil ich es belegen kann.
Das Gold im Bach ist für mich nicht der Anfang, sondern das Ergebnis einer geologischen Spurensuche. Und genau deshalb suche ich nach Gold - auch wenn es nur disseminiert ist.
Denn wer das System erkennt, hat nicht nur das Gold gefunden, sondern auch seinen Ursprung verstanden - und somit auch Freiheit durch Gold verstanden.
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