Goldsuche im Jungholozän – Kiesbänke als Schatzkammern
Wenn ich im Gelände unterwegs bin, ziehen mich bestimmte Bachabschnitte besonders an. Vor allem jene, die aus lockerem, gut sortiertem Kies bestehen und direkt aus Gletscherzonen stammen. Solche Kiesbänke gehören geologisch gesehen zum Jungholozän – und genau dort lohnt sich die Goldsuche oft besonders.
Was das Jungholozän ausmacht
Diese Epoche beginnt mit dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 11.700 Jahren. In dieser Zeit haben sich Flüsse stark verändert, Rückzugsgebiete der Gletscher wurden neu geformt, und große Mengen an Sedimenten wurden umgelagert. Das Resultat: Goldhaltige Schotterkörper, die heute in vielen Tälern unauffällig als Kiesbänke liegen – oft übersehen, doch voller Potenzial.
Wissensbox: Jungholozäne Kiesbänke
Als jungholozän werden Sedimente bezeichnet, die nach der letzten Eiszeit (vor etwa 11.700 Jahren) abgelagert wurden. Besonders in Gletscher- und Flussnähe finden sich kiesige, gut sortierte Schotterflächen, die durch rezente Umlagerung häufig Gold enthalten. Diese Flächen sind oft dynamisch – Schürfen dort bedeutet: Beobachtung, Erfahrung und Geduld.
Goldführung durch Umverlagerung
In diesen jungzeitlichen Ablagerungen wird das Gold nicht primär gefunden, sondern ist durch Umlagerung aus älteren Schichten dorthin verfrachtet worden. Die Quelle liegt oft weiter oberhalb im Gletschergebiet oder in einem älteren, verwitterten Gangsystem. Wer hier schürft, betreibt indirekte Prospektion – rückwärts gedacht, aber oft mit handfestem Ergebnis.
Gedanken aus dem Gelände
Ich liebe diese unscheinbaren Kiesbänke. Viele übersehen sie – zu wenig Fels, zu viel Geröll, zu jung. Doch genau das macht sie interessant. Ich sehe sie als geologische Archive, voll von Hinweisen auf das, was einmal stromaufwärts lag. Manchmal zeigt sich das Gold nicht sofort – aber der Bach vergisst nichts. Und manchmal ist genau das die Einladung, es wieder zu versuchen.
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